Rockkritiker Pat Blashill über Klassik
One-Night-Stand für die Ohren
Von Pat Blashill - sueddeutsche.de, 04.02.2011
Opern sind meistens unterhaltsamer als Filme von Kate Hudson, obwohl sie wirklich super aussieht: Wie ich als Rockkritiker lernte, die Klassik zu lieben - und zu fürchten.
Es heißt, die Klassik habe in Amerika keine Tradition. Das ist nicht wahr. Wir hören alle klassische Musik: die klassischen Werke der Beatles, die klassischen Songs Springsteens, den Klassiker Clapton. Wir verehren die Meisterwerke der Eagles. "Highway To Hell" ist eine unserer heiligen Schriften. Wir lieben auch den Tanz: den Moonwalk, den Hippy Hippy Shake, den Rock Lobster.
"Manchmal ist klassische Musik wie ein One-Night-Stand,
weil man sich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnert":
Für die Musiker der Semperoper (im Bild) wird dies nicht zu treffen -
wohl aber für den ehemaligen Rockkritiker Pat Blashill. (© dpa)
Als ich vor ein paar Jahren nach Österreich zog, merkte ich allerdings, dass Europäer etwas ganz anderes meinen, wenn sie von klassischer Musik und Tanz reden. Sie meinen seltsame, altmodische Klänge. Ohne elektrische Verstärkung. Sie meinen Violinen, Ballett-Tutus und Mezzosopran. Und so phantastische Dinge wie die Triangel, die ich besonders unerträglich finde. Ich habe immer den Wohlklang eines ordentlich verzerrten Wah-Wah-Pedals bevorzugt. Hier weiterlesen
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