"Aus künstlerischer Sicht
bereuen wir gar nichts"
Die deutschen Melodic Metaller von Night in Gales haben mit „Five Scars“ nach einer sehr langen Pause ihr fünftes Album veröffentlicht.
Im Interview mit Frontmann Björn geht es um das Album, Trends, Aufnahmetechniken und die Szene von gestern und heute.
The-Pit.de: Hi Björn, schön, dass Du Zeit für uns hast. Eine Frage brennt unter den Nägeln und kann deshalb auch nicht warten. Die Reaktion auf „Five Scars“ bei The-Pit.de fiel ja recht gut aus. Wie war das denn in anderen Fällen?
Björn: Generell sind die Reviews recht gut ausgefallen. Wir haben bis jetzt so um die achtzig gelesen und die waren im Durchschnitt so bei 8.5 von 10 Punkten. Natürlich gibt es immer wieder einmal jemanden, der die Scheibe nicht mag. Manchmal fragt man sich allerdings schon, was sich die Journalisten bei dem einen oder anderen Satz denken. Jemand meinte, nur beispielsweise, wir seien eine junge Metalband, die auf den Melodic Death Metal Zug aufspringen will. Das ist natürlich in zweifacher Hinsicht Quatsch. Erstens gibt es uns ja schon recht lange und zweitens gibt es im Moment bestimmt keine Stilrichtung im Metal, die weniger in ist als den Melodic Death Metal. Diese Stilrichtung hat sich in den letzten Jahren ja nun wirklich sehr totgelaufen. Vielleicht kommt irgendwann ein Revival. Das muss sich aber erst noch zeigen. Zurückkommend zur eigentlichen Frage kann ich sagen, dass wir sehr zufrieden sind und wir in vielen Magazinen so im oberen Viertel abgeschnitten haben. Dann gab es auch einige, die uns die Höchstpunktzahl gaben und bei einigen waren wir sogar Album des Monats. Das ist schon eine coole Sache.
The-Pit.de: Wenn der Rundling gut ist, dann darf man das ja auch sagen.
Björn: (lacht) Ja, natürlich. Selbst eine schlechte Review ist ja irgendwie Promotion für die Band, aber eine gute liest man dann doch lieber.
The-Pit.de: Gab es bei „Five Scars“ ein Konzept oder stehen die Songs in sonst einem Zusammenhang zueinander?
Björn: Musikalisch gibt es eigentlich kein Konzept. Die Songs sind nicht voneinander abhängig und würden auch alle separat funktionieren. Der Ablauf der Scheibe ist natürlich schon überlegt. Man sitzt als Band schon zusammen und grübelt darüber, in welcher Reihenfolge man nun die Songs auf die CD packt. Grundlegend ist die Anordnung, so wie sie jetzt ist, aber kein Produkt eines großen Konzepts. Die Songs sind da wo sie sind, weil sie dort gut hingepasst haben. Textlich verhält sich die Sache recht ähnlich. Night in Gales hatten noch nie ein Konzeptalbum. Trotzdem kann man immer einen roten Faden in den Lyrics erkennen. Die Grundlage hierfür sind aber in der Regel äußere Umstände. Ein Album entsteht meist innerhalb weniger Monate und so sind die Texte meist aus der gleichen Zeitspanne. Meistens umfasst das Textspektrum Verluste, den Tod oder sonstige Arten menschlicher Tragödien. Dadurch, dass das Album innerhalb weniger Monate entstand, hört man schon, dass die Songs alle aus einem Guss sind. Das ist aber produktionsbedingt und war nie eine Grundvoraussetzung.
The-Pit.de: Gemischt hat die Scheibe ja Dan Swanö. Das steht schon immer für Qualität. Wie gefällt dir der Sound der Scheibe?
Björn: Der Sound klingt auf jeden Fall reifer. „Necrodynamic“ war vom Mix her leider der Tiefpunkt der bisherigen Veröffentlichungen. Zu der Zeit wollten wir viel zuviel mitreden und der damalige Produzent hat uns aber auch nicht in die Schranken gewiesen. Das Ergebnis kann man hören. „Five Scars“ klingt da schon deutlich traditioneller und ausgewogener. Manche behaupten, es gehe recht back to the roots. Das sehe ich nicht ganz so. Ich denke eher, es sind Elemente aller unserer Alben vertreten. Dan Swanö hat das Album gemischt, weil er es gerne machen wollte. Das soll heißen, dass er nicht nur seinen Job gemacht hat, sondern wirklich Lust hatte, genau dieses Album zu mischen. Ein wichtiger Grund mit Dan Swanö zu arbeiten war auch, dass er ja selbst aus dieser Musikrichtung kommt.
Das vollständige Interview könnt ihr hier lesen.
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